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15.11.2019 - 08:00h - Allgemein

Personalmangel bei der Feuerwehr

Von Susanne Stoppelbein - Aarbote (15.11.2019)
Wenn es nachts in der Stadt brennt, herrscht im Feuerwehrstützpunkt reger Betrieb. Tagsüber aber sind maximal ein halbes Dutzend Aktive vor Ort. Das Gesetz schreibt freilich mindestens doppelt so viele vor. Stadtbrandinspektor Michael Lecke hat das im Spätsommer zum Anlass genommen, dem Magistrat einen Brief zu schreiben. Darin erinnert er den Magistrat an dessen Verantwortung für den Brandschutz und mahnt Abhilfe an. Er stellt außerdem klar, dass er sich notfalls gezwungen sehe, die Aufsichtsbehörde zu informieren. Es sei nicht Aufgabe der Freiwilligen Feuerwehr, sondern der Stadt, den Brandschutz sicherzustellen, betont Lecke.



Tagsüber rücken meist drei Mitarbeiter aus dem Bereich Kläranlage/Wasserversorgung, ein Rathausmitarbeiter sowie vom Feuerwehrstützpunkt der FSJ‘ler und die neue Feuerwehrsachbearbeiterin aus. Wenn jemand gerade im Außendienst sei, sei die Lage schon prekär, so Lecke auf Anfrage dieser Zeitung. Die Einsatzstärke sei nur noch mit Verstärkung aus den Stadtteilen und sämtlicher umliegender Kommunen zu erreichen.

Lecke erkennt an, dass 2017 die Stelle für ein Freiwilliges Soziales Jahr auf dem Stützpunkt und Mitte dieses Jahres eine zusätzliche hauptamtliche Verwaltungsstelle für den Brandschutz besetzt wurde. Die neue Sachbearbeiterin kümmert sich vom Feuerwehrstützpunkt aus nicht nur um die unterschiedlichen Aufgaben, die zuvor auf viele Verwaltungsmitarbeiter verteilt waren, sondern fährt eben auch mit zu Einsätzen.

Zu den Haushaltsberatungen hat Lecke nun eine dritte hauptamtliche Stelle beantragt – als Unterstützung für den hauptamtlichen Gerätewart, der seit Jahren im Stützpunkt die Stellung hält, die Arbeit vor dem Hintergrund immer neuer Vorschriften und Aufgaben aber nicht mehr alleine bewältigen könne. Zu Leckes Enttäuschung hat der Ausschuss das abgelehnt, die endgültige Entscheidung trifft das Stadtparlament.

Dass die Tagesalarmbereitschaft sinkt, sei dem Magistrat seit Jahren bekannt. Aus Sicht der Freiwilligen Feuerwehr ist aber nicht genügend passiert. Dringend notwendig sei eine professionelle Werbekampagne, die über die ehrenamtlichen Bemühungen einer entsprechenden Arbeitsgruppe der Wehr hinausgeht, meint Lecke.

Unterdessen wirbt Bürgermeister Martin Hußmann (CDU) bei seinen Mitarbeitern um weitere Aktive. Einen Rathausmitarbeiter habe er zusätzlich gewinnen könne, bei einem weiteren hoffe er darauf, so Hußmann auf Anfrage dieser Zeitung. Außerdem habe Landrat Frank Kilian ihm zugesagt, unter seinen Mitarbeitern im Kreishaus zu fragen, ob sich vielleicht dort jemand mit entsprechender Ausbildung vorstellen könnte, tagsüber die Stützpunktwehr zu verstärken.

Quelle: Aarbote.de (15.11.2019)